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ERICH ZEISL (1905 – 1959) — „Der Universitätslehrer”
Biographisches   Erfolge beim Radio   Hollywood-Enttäuschung

In Hollywood dauerte es nicht allzu lange, bis er sich an guten Filmen beteiligte. Während seiner Zeit bei MGM war er bei mehr als 20 Filmen engagiert, u. a. „The Postman Always Rings Twice“ (Im Netz der Leidenschaft, 1946, Regie Tay Garnett), ohne aber im Abspann genannt zu werden. Angeblich wurde er dafür bezahlt, dass er ungenannt blieb und die Komposition wurde zur Erhöhung des kommerziellen Wertes den bekannteren Komponisten zugeschrieben. Zeisl musste unter großem Druck und nach den Wünschen der Produzenten komponieren, sodass er seine musikalische Begabung und künstlerische Kreativität nicht entfalten konnte.

In jenem Zeitraum, als Zeisl in den Studios wirkte, begann bereits der Niedergang Hollywoods und die Bedingungen verschlechterten sich markant. Das Misstrauen zwischen den Mitarbeitern, die Konkurrenzkämpfe zwischen den Studios und Künstlern begann den Filmbereich zu beherrschen. Zeisl war von den Verhältnissen angeekelt, aber lange Zeit ermöglichten es ihm die finanziellen Bedingungen nicht, auf die Komposition für den Film zu verzichten. In den Nachkriegsjahren verließ er die Filmbranche und komponierte nur mehr gelegentlich Filmmusik. Er lehrte an den Universitäten in Los Angeles und komponierte eigene Musik. Dank der Lehrtätigkeit konnte er seine Erfahrungen und Kenntnisse sowie seine hohen Ansprüche an die Musik an seine Studenten weitergeben. weiter >>>