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II Entstehung und Entwicklung der Filmmusik

TONFILM
UMWANDLUNGEN IN DEN MUSIKABTEILUNGEN UND IN DER PRAXIS DER STUDIOS     STILE DER FILMMUSIK
KOMPONISTEN IN HOLLYWOOD – BEDINGUNGEN IN DEN MUSIKABTEILUNGEN DER STUDIO
DIE OSCARS FÜR MUSIK     1930er JAHRE UND KRIEGSZEIT    
HOLLYWOODS NIEDERGANG     VERÄNDERUNG DES STUDIO-SYSTEMS    
MODERNE TENDENZEN IN DER FILMMUSIK
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Die große Filmmusikzeit begann Ende der 20er-Jahre mit der Erfindung des Tonfilms. Der verbindende Markstein zwischen Film und Filmmusik ist 1927 anzusetzen, als das Warner Bros. Studio den ersten längeren Tonfilm „The Jazz Singer“ (Der Jazzsänger) des Regisseurs Alan Croslan präsentierte.

Die Entwicklung des Tonfilms gab Hollywood ein neues Gesicht. Einige Arbeitspositionen in den Studios änderten sich über Nacht: Man brauchte plötzlich keine Ensembles oder Orchester in den Kinos mehr, sondern bereits direkt in den Studios. Dadurch entstanden neue Musikabteilungen in jedem Studio. Auch die Art und Weise des Schauspielens änderte sich stark – für die Schauspieler wurde der Einsatz von Stimme und Sprache plötzlich wesentlich. Darüber hinaus wurde schon bald die Idee geboren, Filme in verschiedenen Sprachen zu drehen. Für die ausländischen Filme zog man hauptsächlich die fremdsprachigen Filmschöpfer heran, und so begannen die Produzenten, intensiver im Ausland nach guten Filmkünstlern zu suchen.

Dank dieser Entwicklung bildete sich in Hollywood bald ein deutschsprachiger kultureller Kreis, der die immigrierten Künstler versammelte und ihnen eine Plattform des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung – vor allem bei der Arbeitsuche – bot.

Obwohl während der ersten Hälfte der 30er-Jahre die Produzenten bereits viele der besten Filmemacher nach Hollywood eingeladen hatten, zwang die Machtergreifung Hitlers in Deutschland und später auch in Österreich und fast ganz Europa verstärkt viele Künstler, vorwiegend mit jüdischen Wurzeln, zu emigrieren. Die neu angekommenen Künstler hatten es unter den Lebensbedingungen, welche der Kriegsanfang mit sich brachte, umso schwieriger, da tausende Menschen nach Amerika bzw. Hollywood flohen. Der Empfang im Exilland war wiederum nicht immer von Freundlichkeit gezeichnet, darüber hinaus wurden nicht immer entsprechende Arbeitsbedingungen geboten.

Filmemacher hatten allerdings den Vorteil, dass Hollywood gerade seine Goldene Ära erlebte und deswegen viele Arbeitsstellen angeboten wurden. Dazu wirkten in Hollywood viele bereits früher immigrierte Filmschaffende, die den neuangekommenen Künstlern Hilfe bieten konnten. Hauptsächlich waren dies renommierte Produzenten mit europäischem Ursprung, die bereits länger in Hollywood wirkten, wie z. B. Paul Kohner. weiter >>>